Wir erinnern an Alex Schlüter
Alex Schlüter (vollständig Alexander Schlüter), geboren am 12. August 1903 in Buer (heute: Gelsenkirchen-Buer), ermordet im KZ Sachsenhausen am 13. November 1941 im Alter von 38 Jahren.
Alex Schlüter (vollständig Alexander Schlüter), geboren am 12. August 1903 in Buer (heute: Gelsenkirchen-Buer), ermordet im KZ Sachsenhausen am 13. November 1941 im Alter von 38 Jahren.
Bitte zum Vergrößern auf die Abbildungen klicken.
Der hier zu lesende Bericht über den Lebens- und Verfolgungsweg von Alex Schlüter ist Teil der Würdigung von Alexander Schlüter („Wir erinnern an Alex Schlüter“, siehe schwarzer Button , links) , ebenso die Verlegung eines Stolpersteins in Hagen in Westfalen.
Jürgen Wenke
Der Hagener Geschichtsvereine eröffnet am 7. März 2024 eine Ausstellung im Hagener Rathaus an der Volme unter dem Titel „Come out, Hagen“. Unter dem rosafarbenen Button (siehe links) finden Sie die zugehörigen Informationen in einem Faltblatt.
Teil der Ausstellung ist auch eine Tafel mit dem Lebens-/Verfolgungsweg von Alex Schlüter sein. Alle Ausstellungstafeln aus Hagen finden Sie unter dem türkisfarbenen Button (links).
Wenn Sie Interesse an einer Ausleihe dieser Ausstellung haben: Die Ausstellung kann kostenlos ausgeliehen werden. Wenden Sie sich dazu an den Hagener Geschichtsverein, Kontaktperson: Herr Pablo Arias Meneses, mail: correopersonal@gmx.de
Als Akteure und Unterstützer der Ausstellung „Come out, Hagen“ waren im Ratssaal der Stadt Hagen am 7.3.2024 zahlreiche Personen aus dem Unterstützerkreis anwesend.
Das obige Gruppenfoto zeigt 18 der beteiligten Personen (von links nach rechts):
– Pablo Arias, Lehrer am Rahel-Varnhagen-Kolleg und Kurator, Historiker zahlreicher Publikationen zur NS-Verfolgung in Hagen.
– zwei an der Ausstellung mitwirkende Personen (da eine Zustimmung zur Abbildung bis zum Veröffentlichungstag noch nicht vorlag, wurde anonymisiert)
– Marcel Schlegel, Schüler, Rahel-Varnhagen-Kolleg
– Detlef Heinrich, Präsident des Landgerichts Hagen seit 2023, hielt einen fachlichen Redebeitrag rund um den §175 StGB.
– Timo Lietz, Schüler (mit der Brille), Rahel-Varnhagen-Kolleg
– Rebecca Anthes, Schülerin des Rahel-Varnhagen-Kollegs. Gemeinsam mit Timo Lietz stellte sie die Kurzbiographie von Alex Schlüter vor.
– Halb verdeckt hinter Rebecca Anthes: Natalia Chupova, Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hagen und Umgebung.
– Genau in der Mitte, Rudolf Damm (die größte Person auf diesem Foto), Hagener Geschichtsverein e.V., der offiziellen Träger der Ausstellung
– Erik O. Schulz, Oberbürgermeister Stadt Hagen, Redebeitrag mit Begrüßung der Besucher im Ratssaal
– Jörg Meier, Ratsmitglied (SPD). Sponsor der Ausstellung.
– Jascha Hampel, weitgehend verdeckt, nach links blickend, Schüler, Rahel-Varnhagen-Kolleg.
– Dr. Frank Ahland, Historiker und Mitinitiator von“Come out, Essen!“, Projektpartner
– Anna Arias Viebahn, Hagener Geschichtsverein, Kuratorin. Sie eröffnete die Reihe der Redebeiträge und moderierte am Tag der Eröffnung.
– Wolfgang Berude, Initiator von „Come out, Essen!“, Forscher und Projektpartner, hielt einen Redebeitrag zu Forschung über Homosexuelle als Teil der Gedenkkultur in der Metropole Ruhrgebiet.
– Timo Schisanowski, Hagener MdB (SPD), Sponsor des Projekts, Redebeitrag.
– Jürgen Wenke, Initiator für die Verlegung eines Stolpersteins zur Erinnerung an und Würdigung von Alex Schlüter in Hagen und Forscher zu dessen Lebensweges, Projektpartner. Verfasser von „Wir erinnern an Alex Schlüter.“
– Marius Bause, Urenkel von Alexander Schlüter, Sohn und Stellvertreter der Familie für den erkrankten Christoph Bause. Er hielt einen Redebeitrag. Text siehe rosa Button links.
Für die meisten ermordeten KZ-Häftlinge gab es kein Grab. Ihre Leichen wurden in den Krematorien der Konzentrationslager, sei es in Auschwitz, in Buchenwald, in Dachau oder anderen Lager verbrannt. Die Asche dieser Menschen wurde oftmals achtlos verstreut. Auch achtloses und mehr oder weniger heimliches Beseitigen von Urnen mit Asche in anonymen Massengräbern war Teil des menschenverachtenden Systems. Menschen und die Erinnerung an sie auszulöschen und Erinnerungsorte zu verhindern, gehörte zum System der NS-Diktatur.
So beabsichtigte es die SS-Lagerleitung des KZ Sachsenhausen auch im Falle von Alex Schlüter und von vielen anderen ermordeten KZ-Häftlingen.
Doch es kam in diesem Fall anders. Lesen Sie dazu im Bericht „Wir erinnern an Alex Schlüter“ (schwarzer Button linke Spalte oben) die Nachträge vom März und Juli 2024.
Sie erfahren dort, wie es dem überlebenden KZ-Häftling Otto Richter gelang, einen Erinnerungsort zu schaffen zur Würdigung seiner ermordeten Mithäftlinge aus dem KZ Sachsenhausen.
Neuerscheinung Sommer 2024: „Ausgegrenzt, weggesperrt, ermordet“, Hagener Opfer des Nazi-Terrors, Herausgeber: Rainer Stöcker und Pablo Arias Meneses, Hagener Geschichtsvereine e.V., ISBN 978-3-00-076432-5
Unzählige Hagener und Hagenerinnen wurden während der NS-Zeit verfolgt. In diesem Buch berichten unter anderem Angehörige über ihre Familiengeschichte. Es wird an Menschen erinnert, die aus unterschiedlichsten Gründen in die Mühlen des Terrorapparates gerieten: an Regimegegner, Unangepasste und jüdische Bürger, aber auch an weniger bekannte Opfergruppen wie Deserteure und Homosexuelle. In dem Band ist auch ein Beitrag zu Alex Schlüter zu lesen.
Außerdem empfehlenswert: Anna Arias Viebahn und Pablo Arias Meneses: „Verfolgung und Emanzipation von LSBTQ+Menschen in Hagen: Ein langer und qualvoller Weg“. Zu lesen auch in dem Buch: HagenBuch 2025, Herausgeber: Hagener Heimatbund e.V. ,ISBN 978-3-942184-82-3, Band 19, November 2024
Hier unter dem Button zum Lesen und Runterladen:
Der Bericht „Wir erinnern an Alex Schlüter“ ist Teil der Würdigung von Alex Schlüter und seiner Familie. Außerdem dient der Bericht als Grundlage für die Verlegung eines Stolpersteins in Hagen im Jahr 2024 vor dem Wohnhaus Enneper Str. 38. Es wird der erste Stolperstein in Hagen sein für einen Mann, der als Homosexueller ausgegrenzt, verfolgt und ermordet wurde. Die Forschung zum Lebensweg, der Bericht und die Initiative für den Stolperstein stammen von Jürgen Wenke.
Gedankt sei den Enkeln und weiteren Nachkommen von Alexander Schlüter, dem Hagener Geschichtsverein und Herrn Pablo Arias, Lehrer am Rahel-Varnhagen-Kolleg in Hagen, der sowohl die Forschung zum Lebensweg von Alexander Schlüter unterstützte als auch die Realisierung der Stolpersteinverlegung organisierte. Außerdem sei gedankt den Stadtarchiven in Hagen, Gelsenkirchen, Duisburg, Essen, Bochum, Arnsberg, Schmallenberg, den Landesarchiven Niedersachsen/Osnabrück und Saarbrücken sowie dem Forscher Rainer Hoffschildt aus Hannover für die Unterstützung. Außerdem gilt unser Dank den Schülerinnen und Schülern des Christian-Rohlfs-Gymnasiums und dessen Lehrer J.Wingenfeld für die Patenschaftsübernahme für den Stolperstein.
Der Stolperstein wurde in Hagen/Westfalen am 17.5.2024 um 11 Uhr verlegt, dem internationalen Tag gegen Homophobie. Eine große Anzahl von Schülerinnen und Schülern aus vier Hagener Schulen sowie Lehrpersonal hat an der Verlegung teilgenommen. Außerdem waren zahlreiche Interessierte gekommen. Redebeiträge und Moderation leisteten ein Schüler (Timo Lietz) und eine Schülerin (Rebecca Anthes) des Rahel-Varnhagen-Kollegs, außerdem zwei 16-jährige Schülerinnen (Jasmina und Esila) des Christian-Rohlfs-Gymnasium in Hagen-Haspe. Auch der Bezirksbürgermeister aus Hagen-Haspe, Herr Horst Wisotzki, sprach, anwesend waren die Urenkelin von Alex Schlüter, Frau Sonja, Queisser, und der Urenkel Herr Marius Bause, der ebenfalls eine Redebeitrag an das Publikum leistete. Der Initiator des Stolpersteins und Forscher zum Verfolgungsweg von Alex Schlüter, Herr Jürgen Wenke, kam zu Wort, danach sprach noch die Leiterin des örtlichen Gesundheitsamtes, Frau Dr. Anjali Scholten.
Der Organisator der Verlegung, Herr Pablo Arias, Lehrer am Rachel-Varnhagen-Berufskolleg und maßgeblicher Unterstützer der Erinnerungskultur in Hagen sprach zum Abschluss der Redebeiträge und gab das Mikrofon an die anwesenden BesucherInnen. Einige SchülerInnen stellten fragen und rundeten damit die Veranstaltung ab.
Das WDR-Fernsehen, vertreten durch die Journalistin Frau Catherine Jaspard, (Lokalzeit Dortmund) sendete am selben Tag einen Beitrag. (siehe Button). Die örtliche Presse berichtete.
Ebenfalls im Mai 2024 – voraussichtlich am Mittwoch, den 23. Mai – wird ein zweiter Stolperstein in Hagen für einen nach §175 verurteilten Mann verlegt: Max Sander (1894-1941). Er wurde im Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg ermordet.