Am letzten nachweisbaren Wohnort (lt. Sterbeurkunde) von Gerhard Klemens, Gladbacher Str. 41 in Düsseldorf-Bilk wäre der richtige Ort für die Verlegung eines Stolpersteins gewesen. Diese Vorgabe („letzter freiwilliger Wohnort“) stammt vom Künstler Gunter Demnig, dem Erfinder der Stolpersteine. Das dortige ursprüngliche Wohnhaus, in dem auch der Vater und die Familie des Bruders von Gerhard Klemens gelebt hatten, existiert noch. Es wurde durch Kriegseinwirkungen nicht endgültig zerstört.
Die Initiative zum Stolperstein stammt von Jürgen Wenke, die Forschungen zur Verfolgung stammen von Marco Grober, Mitarbeiter der Aids-Hilfe in Düsseldorf und Jürgen Wenke. Der schriftliche Bericht unter dem Titel „Wir erinnern an Gerhard Klemens.“ stammt von Jürgen Wenke, Diplom-Psychologe, Bochum.
Leider wurde aufgrund von Abstimmungsproblemen der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf der Stolperstein in der Birkenstr. 96 in Düsseldorf-Flingern verlegt. Dort hatte Gerhard Klemens zwar einen früheren Wohnort, nachweislich aber nicht den letzten freiwilligen Wohnort, denn der war in der Gladbacher Straße. Sowohl Sterbeurkunde als auch die Häftlingskarteikarte aus dem KZ Dachau belegen diese Anschrift. Da die Mahn- und Gedenkstätte nicht mit der notwendigen Sorgfalt und Genauigkeit gearbeitet hat und es auch versäumt hatte, die Initiatoren vorab über das geplante Datum der Verlegung des Stolpersteines und den Verlegeort zu informieren, fiel der Fehler zunächst nicht auf und der Stolperstein wurde am falschen Ort verlegt. Nachdem Monate später der Fehler den Forschern und Initiatoren dieses Stolpersteins, Wenke und Grober, auffiel, kam eine Neuverlegung am richtigen Ort in der Gladbacher Straße nicht zustande, da das Organisationsbüro des Künstlers Gunter Demnig eine Neuverlegung des Stolpersteins in der Gladbacher Straße in Düsseldorf-Bilk als nicht notwendig ansah. Eine pragmatische Lösung, die Würdigung von Gerhard Klemens durch Forschungsbericht und Stolperstein ist damit möglich geworden.
Somit liegt der Stolperstein für Gerhard Klemens zwar in Düsseldorf, aber an anderer Stelle als dem letzten Wohnort, nämlich vor dem Haus in der Birkenstraße 96.
Gedankt sei allen, die diese Forschung und die Stolpersteinverlegung tatkräftig und fördernd unterstützt haben, insbesondere dem Forum Düsseldorfer Lesben und Schwulen, dem Stadtarchiv in Düsseldorf, den Stadtarchiven in Köln, Wuppertal, Remscheid, Radevormwald, Hückeswagen, Hamburg, den Landesarchiven in NRW, in Niedersachsen, in Berlin, dem Bundesarchiv in Berlin, dem Archiv der Gedenkstätte Dachau sowie dem Arolsen Archiv.