Wir erinnern an Willi Heckmann
Wilhelm (genannt Willi) Heckmann, geboren am 26. Juni 1897 in Wellinghofen (heute ein Stadtteil von Dortmund), gestorben am 10. März 1995 in Wuppertal.
Als Homosexueller verfolgt. Verhaftet im Sommer 1937 in Passau bei seinem dortigen, mehrmonatigen Aufenthalt und Engagement als Berufsmusiker. Deportiert von dort zunächst nach München, dann im August 1937 in das Konzentrationslager Dachau bei München, von dort weiterdeportiert bei Kriegsbeginn im September 1939 in das KZ Mauthausen bei Linz in Österreich. Dort erlebte er am 5. Mai 1945 die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen durch die US-Panzerdivision der 3. US-Armee.
Für den Mensch, Künstler, Sänger, Pianisten und Berufsmusiker Willi Heckmann wird ein Stolperstein verlegt werden zur Würdigung, Wertschätzung und Erinnerung. Willi Heckmann hatte in Passau/Bayern seinen letzten freiwilligen Auftritts- und Wohnort. (Dort erfolgte die Verhaftung am 29.7.1937, die KZ-Deportation nach Dachau/Bayern erfolgte am 14. August 1937).
Seit 2019 habe ich mich bemüht, die Verlegung eines Stolpersteines in Passau durchzusetzen. Jetzt ist Bewegung in der Sache, der Erfolg ist durch engagierte Menschen in Passau, die das Bemühen mit Ausdauer unterstützt haben, in greifbare Nähe gerückt. Das Datum einer Verlegung des Stolpersteines wird voraussichtlich im Frühjahr 2026 sein. Weiteres wird hier zu einem späteren Zeitpunkt zu lesen sein, wenn der Termin für die Verlegung endgültig feststeht.
Jürgen Wenke
Der Filmemacher Klaus Stanjek hat ein wunderbares, würdigendes Portrait seines Onkels gemacht. Einen Überblick dazu gibt es auf:
www.klaenge-des-verschweigens.de
Außerdem ist im Sept. 2022 ein ausführlicher Podcast über Willi Heckmann entstanden. Er ist zu finden unter:
https://zumfeindgemacht.podigee.io/1-willi-heckmann
Quellenangabe:
Das Foto zeigt den Musiker Willi Heckmann (geboren 1897, gestorben 1995). Diese als Werbepostkarte gestaltete Aufnahme aus der Nachkriegszeit fand sich im Nachlass von Ernst Papies (geboren 1909, gestorben 1997), der die mehr als 9 Jahre dauernden Inhaftierungen im Moorlager im Emsland und in den Konzentrationslagern Buchenwald, Auschwitz und Mauthausen überlebte.
Der Berufsmusiker Willi Heckmann überlebte die fast 8 Jahre dauernde KZ-Haft in Dachau und Mauthausen. Sowohl W.Heckmann als auch E.Papies wurden am 5. Mai 1945 im Konzentrationslager Mauthausen durch die amerikanischen Soldaten befreit. Willi Heckmann und Ernst Papies blieben auch nach der Befreiung im Jahr 1945 in Kontakt miteinander. Zur Würdigung von Ernst Papies gibt es seit August 2015 einen Stolperstein, verlegt in Gelsenkirchen-Buer.
siehe auch: https://www.stolpersteine-homosexuelle.de/ernst-papies





