Bildarchiv und Zeitdokumente
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Presseberichte

Seit den 1980er Jahren bin ich mehrfach in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau bei München gewesen.
Anstoß zu der Namenstafel in Dachau (2014 dort im Gedenkraum angebracht), die drei Rosa-Winkel-Häftlinge – aus dem heutigen Nordrhein-Westfalen stammend- würdigt, gab die „Buchenwaldtafel“. In der Gedenkstätte Buchenwald hatte ich eine Namenstafel in ähnlicher Form im Jahr 2012 initiiert. (siehe Button weiter unten)
Die Dachautafel nennt folgende Männer: Den aus Witten an der Ruhr stammenden Friedrich Wilhelm Erdmann (ermordet 1941), den aus Böhlen bei Leipzig stammenden und in Essen lebenden Ernst Alfred Quaas (ermordet 1942) und den aus Wuppertal-Elberfeld stammenden Alfred Julius Kremer (ermordet 1941). Für alle drei Männer hatte ich bereits zuvor jeweils einen Stolperstein initiiert und zuvor auch deren Verfolgungsweg erforscht.
Alle drei Männern haben nicht nur gemeinsam, dass sie als Homosexuelle verfolgt und in Dachau ermordet wurden, sondern auch, dass sie zuvor bereits in anderen Konzentrationslagern gequält worden waren: in Sachsenhausen bei Berlin, in Buchenwald bei Weimar bzw. in Mauthausen bei Linz an der Donau.
Mein Anliegen, eine Namenstafel in der Gedenkstätte Dachau zu initiieren, trug ich im November 2013 der Gedenkstättenleitung vor und bereits im Dezember ´23 gab es eine positive Rückmeldung.
Die Idee zur Tafel und die Bitte um finanzielle Unterstützung für die Herstellung der Tafel wurden auch der Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum, Frau Dr. Ottilie Scholz sowie der Wittener Bürgermeisterin, Frau Sonja Leidemann und dem Oberbürgermeister von Essen, Herrn Reinhard Paß, ebenso dem Oberbürgermeister von Wuppertal, Herrn Peter Jung, vorgetragen. Alle unterstützen das Anliegen, sowohl ideell als auch finanziell. Und so kam es zur gemeinschaftlichen Realisierung.
Damals (2014) war ich erneut ehrenamtlicher Mitarbeiter des Vereins Rosa Strippe e.V. aus Bochum , der Schwulen- und Lesbenberatung im Ruhrgebiet, deren Mitbegründer ich im Jahr 1980 war. Aus der hauptamtlichen Funktion als Psychologe und langjähriger Leiter der Beratungsstelle war ich bereits Ende 2010 ausgeschieden. Als Forscher und Aktiver im Bereich NS-Verfolgung von Homosexuellen setze ich mich heute völlig unabhängig vom genannten Verein für die Würdigung von verfolgten Homosexuellen aktiv ein.
Im September 2014 war es dann so weit: Mit der fertigen Metalltafel im Koffer reiste ich mit dem Zug nach Dachau – und am 15. September wurde die Tafel im Gedenkraum von einem Mitarbeiter der Gedenkstätte angebracht.
Jürgen Wenke, 2025