Wir erinnern an Peter Jöcken
(August) Peter Jöcken wurde am 28. August 1887 in Anrath (heute ein Stadtteil von Willich) geboren. Der Schmied lebte zuletzt in Krefeld. Er wurde am 6. März 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet.
Sie finden den Beitrag zur Würdigung von Peter Jöcken unter dem rosa Button „Wir erinnern an Peter…“ auf der linken Seite als pdf zum Herunterladen.
Von Peter Jöcken konnte kein Bild und kein persönliches Dokument gefunden werden. Auch Briefe oder andere Dinge sind nicht überliefert. Allerdings wurde Peter Jöcken am 31.1.1939 von der Polizei Köln in sog. Vorbeugungshaft genommen. Dabei wurden ein Fingerabdruck des rechten Zeigefingers abgenommen. Dies ist das einzige Dokument, das von Jöcken erhalten blieb.
Der überlebende KZ-Sachsenhausen-Häftling Otto Richter setzte sich für seine verstorbenen Mithäftlinge ein: Mahnmal auf dem Waldfriedhof Güterfelde
Für die meisten ermordeten KZ-Häftlinge gab es kein Grab. Ihre Leichen wurden in den Krematorien der Konzentrationslager, sei es in Auschwitz, in Buchenwald, in Dachau oder anderen Lager verbrannt. Die Asche dieser Menschen wurde oftmals achtlos verstreut. Auch achtloses und mehr oder weniger heimliches Beseitigen von Urnen mit Asche in anonymen Massengräbern war Teil des menschenverachtenden Systems. Menschen und die Erinnerung an sie auszulöschen und Erinnerungsorte zu verhindern, gehörte zum System der NS-Diktatur.
So beabsichtigte es die SS-Lagerleitung des KZ Sachsenhausen auch im Falle von Peter Jöcken und Alex Schlüter und von vielen anderen ermordeten KZ-Häftlingen.
Doch es kam in diesem Fall anders. Beide Häftlinge wurden in Sachsenhausen ermordet. Die Urnen der beiden Männer sollten „verschwinden“ – und wurden erst in der Nachkriegszeit wieder aufgefunden. Lesen Sie dazu im Bericht „Wir erinnern an Peter Jöcken“ die beiden Nachträge aus dem Jahr 2024.
Sie erfahren dort, wie es dem überlebenden KZ-Häftling Otto Richter gelang, einen Erinnerungsort zu schaffen zur Würdigung seiner ermordeten Mithäftlinge aus dem KZ Sachsenhausen.
Ort des Stolpersteins zur Würdigung von Peter Jöcken
Der Stolperstein für Peter Jöcken war der erste Stolperstein in Krefeld, der an einen verfolgten und ermordeten Homosexuellen erinnert. Er wurde am Freitag, den 2. Februar 2018 in Krefeld, Königstraße 45 vom Künstler Gunter Demnig verlegt.
Die Initative zum Stolperstein sowie Forschung und Bericht stammen von Jürgen Wenke.
Gedankt sei allen, die dieses Projekt unterstützt haben, insbesondere Bündnis 90 / Die Grünen in Krefeld, die die Patenschaft für den Stolperstein übernommen haben.